
20.-21.07.2013 - 29.Jagdschiessen in Titisee
Nicht jeder Pfeil sitzt
Wilde Tiere lauern im Wald auf 200 Bogenschützen – und den Jagdtag an der Hochfirstschanze krönt der Drachenweitschuss.
Wer hat in die Kill-Zone (Herz) der Tier-Attrappe getroffen? Die Bogenschützen begutachten gemeinsam ihr Ergebnis.
Anlegen und hoffen: Der große Drache ist in 120 Meter Entfernung im Auslauf so klein.
TITISEE-NEUSTADT.
Die Sonne brannte schon am frühen Morgen erbarmungslos, zum 29. Internationalen Jagdschießen aber ging es in den kühlen Wald. Entspannt schlenderten die Teilnehmer in kleinen Gruppen durch das hügelige Gelände, die bunten Pfeile stets griffbereit im Köcher. Fast 200 Schützen nutzten das schöne Wochenende, um an der Hochfirstschanze auf die Pirsch zu gehen und den perfekten Schuss zu landen.
Angereist waren die Hobbyjäger aus ganz Deutschland, aber auch aus Österreich, der Schweiz und Luxemburg war ihnen der Weg nicht zu weit gewesen. "Wir haben hier schon Stammgäste, die jedes Jahr kommen", weiß Martin Rosenthal, der Vorsitzende des BSC Titisee-Neustadt. Diese Veranstaltung ist jedes Jahr schnell ausgebucht. Der Schwarzwald sei einfach schön, man komme aus Spaß und um zu entspannen, versicherten viele Gäste. Maximal drei Pfeile durfte jeder Teilnehmer pro Tier (meistens 3 D-Felltiere, entworfen von Armin Schächtele) auf dem weitläufigen Parcours abgeben. Fasane, Adler, Eber, Elche, Kojoten, Eisbären, Keiler, Säbelzahntiger, eine riesige Tarantel und ein Alligator waren Ziele und harrten regungslos der Dinge, die auf sie zugeflogen kamen. 28 Stationen hatte der BSC in mühevoller Arbeit lebensecht im Wald aufgebaut. Dabei suchten die Schützen mal eng durch Bäume ihr Ziel, mussten einen Hang hinaufschießen oder aber über einen Bach auf ein farblich der Umgebung gut angepasstes Krokodil zielen. Eine Tafel mit der Entfernung lieferte die Information für den idealen Schuss. Gelang der ins Herz, in die sogenannte Kill-Zone, gab es 20 Punkte. Gestartet wurde in unterschiedlichen Alters- und Bogenklassen. Der Höhepunkt kam zum Schluss. Nach vier bis fünf Stunden im Wald folgte der Drachenweitschuss. Von der Schanze herab durfte jeder sein Glück versuchen und das Ziel, einen roten Drachen im Auslauf, in 140 Meter Entfernung ins Visier nehmen. Gelang dies, spuckte der Getroffene Feuer. Viel Vertrauen in ihre Künste hatten nicht alle Schützen, ihre teuren Pfeile blieben im Köcher. Denn trafen sie nicht ins Ziel, zerbrachen sie meist und waren nicht mehr zu gebrauchen.